Neuwied feiert seine Olympia-Heldin

Sprinterin Sophia Junk nach Bronze-Erfolg im Rathaus geehrt
Neuwied feiert seine Olympia-Heldin – Sprinterin Sophia Junk nach Bronze-Erfolg im Rathaus geehrt (Foto: Felix Banaski)

Neuwied feiert seine Olympia-Heldin – Sprinterin Sophia Junk nach Bronze-Erfolg im Rathaus geehrt (Foto: Felix Banaski)

Es war eine der freudigsten Überraschungen der Olympischen Spiele: Die 4x100 Meter Staffel der Frauen erkämpfte sich in einem hochkarätig besetzten Starterfeld nach überzeugenden Vorstellungen in Vor- und Endlauf in Paris sensationell die Bronze-Medaille. Mittendrin: Sophia Junk – eine junge Top-Athletin von der LG Rhein-Wied. Im Vorlauf brachte sie die DLV-Staffel als Startläuferin auf die Erfolgsbahn, im Finale musste sie mit muskulären Problemen schweren Herzens aussetzen. Auf dem Siegerpodest strahlte die 25-Jährige dann aber schon wieder über das ganze Gesicht und ließ es sich nicht nehmen, jede einzelne der siegreichen US-Amerikanerinnen mit einer Umarmung zu beglückwünschen.

Eine Woche nach dem großen Erfolg strahlt Sophia Junk noch immer. Beim Empfang durch Neuwieds Oberbürgermeister Jan Einig im Rathaus trägt die Polizistin Dienstkleidung, um ihren Hals funkelt olympisches Edelmetall. Nach dem Medienrummel in Paris ist die Ehrung zu Hause, für die sich das Raiffeisenzimmer mit Weggefährten, Gratulanten und Pressevertretern gefüllt hat, trotzdem noch etwas Besonderes. „Ich habe mich noch nie in ein goldenes Buch eingetragen. Von daher finde ich das schon cool, dass ich da jetzt gleich drinstehe“, erklärt die Leichtathletin. Verdient hat sich Junk das allemal. Seit sie sieben ist, ist sie im Sportverein aktiv. Der Wunsch, einmal bei Olympia dabei zu sein, kommt 2008 in ihr auf, während sie die Spiele in Peking verfolgt. 16 Jahre und unzählige Trainingseinheiten später hat sich dieser Traum für sie erfüllt und wurde durch den Medaillengewinn sogar noch einmal gekrönt.

„Neuwied ist unheimlich stolz auf dich“, gratuliert Oberbürgermeister Jan Einig im Namen der gesamten Stadt. Der Erfolg sei eine große Chance für die Stadt und die Region, denn: Junk könne zum Vorbild für viele Kinder und Jugendliche werden und diese dazu motivieren, sich in einem Sportverein anzumelden und sich so fit und gesund zu halten. „Es muss aber nicht gleich jeder Leistungssportler werden und zu den Olympischen Spielen fahren“, fügt Einig schmunzelnd hinzu. Für Erwin Rüddel, Vorstandsvorsitzender der LG Rhein-Wied und Bundestagsabgeordneter für den Wahlkreis Neuwied, ist der Erfolg von Junk wieder einmal ein Beleg für die herausragende Arbeit, die bei der LG – „der erfolgreichsten Leichtathletik Gemeinschaft in Rheinland-Pfalz“ – geleistet wird. Bei der LG Rhein-Wied, die in diesem Jahr noch ihr 50-jähriges Jubiläum feiert, finden Sportlerinnen und Sportler ganzjährig ideale Trainingsbedingungen und ein familiäres Umfeld vor. Dafür spricht auch, dass mit Martin Schmitz der ehemalige Trainer von Junk, die mittlerweile in Frankfurt trainiert, unter den Gratulanten ist. „Ich wusste einfach, dass sie liefern wird“, berichtet der Verbandstrainer des Leichtathletik-Verbandes Rheinland. Daher war er auch nicht nervös, als Sophia Junk in Paris im Startblock stand. Glückwünsche nahm die Sprinterin darüber hinaus auch von Vertretern vom Kreis Neuwied, der Stadt Koblenz – dem Wohnort der 25-Jährigen, dem Neuwieder LC, dem DJK-Sportverband, dem Leichtathletik-Verband Rheinland sowie dem Sportbund Rheinland, dem Landessportbund Rheinland-Pfalz, der Sporthilfe Rheinland-Pfalz und von ihrem Arbeitgeber der Polizei entgegen.