Viele LG-Sprinter sind bei der DM im Einsatz

Auf einem Sichtschutz am Eintracht-Stadion steht der Schriftzug „Road to Paris“. Über Braunschweig, wo an diesem Wochenende die deutschen Meisterschaft der Leichtathleten stattfindet, führt der Weg für die Besten zu den Olympischen Spielen in die französische Hauptstadt. Auch für Sophia Junk?
Viktoria Müller wird nach einer schweren Verletzung immer schneller (Foto: Dirk Gantenberg).

Viktoria Müller wird nach einer schweren Verletzung immer schneller (Foto: Dirk Gantenberg).

Die 25-jährige von der LG Rhein-Wied hat bei ihrem EM-Staffel-Einsatz über 4x100 Meter eine gute Leistung gezeigt. In der nächsten Woche wird sie erfahren, ob der Traum vom größten Sportereignis der Welt in rund einem Monat für sie Wahrheit wird. Die Chancen stehen gut auf eine Nominierung durch den Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) auf Vorschlag des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV).

Wenn Junk am Samstag ihre Form bestätigt, dürfte ihrer Olympia-Nominierung nichts mehr im Wege stehen. „Ich will meine Leistungen aus den letzten Wettkämpfen abrufen. Eine deutsche Meisterschaft besitzt immer einen hohen Stellenwert. Da will man unabhängig von der anstehenden Nominierung immer sein Bestes zeigen“, sagt Junk. Mit einer Zeit von 11,26 Sekunden hat die Rhein-Wiederin in diesem Jahr ihre persönliche Bestzeit aufgestellt. Hinter Gina Lückenkemper (11,01 Sekunden), Rebekka Haase (11,07) und Lisa Mayer (11,19) steht sie auf Rang vier der deutschen Jahresbestenliste. Mayer, die bei der EM im 100-Meter-Halbfinale angeschlagen passen musste und auch in der Staffel als Vorsichtsmaßnahme nicht zum Einsatz kam, wird in Braunschweig fehlen. Junk hat Chancen auf eine Medaille. „Mit meiner Bestleistung ist eine Position unter den Top drei bis Top fünf drin. Vielleicht kann ich die Zeit ja noch mal angreifen“, schildert sie ihr Ziel. Aber vor der Medaillenvergabe am Samstagnachmittag um 16.14 Uhr sind in Niedersachsen noch zwei Runden zu absolvieren. Ab 12.40 Uhr wird in den Vorläufen das Feld von 40 gemeldeten Läuferinnen ausgedünnt, ab 15 Uhr kommt es zur Ermittlung der Finalistinnen.

Goldfavoritin ist Deutschlands Vorzeigesprinterin Gina Lückenkemper, die schon in den vergangenen beiden Jahren an der Spitze stand und über die kürzeste Distanz in der Stadionleichtathletik bereits vier Titel gewonnen hat. Auch für die 200-Meter-Entscheidung am Sonntag steht Junk in der 24 Namen umfassenden Meldeliste. Ob sie hier ebenfalls auf die Bahn geht, lässt die 25-Jährige offen. „Das hängt davon ab, wie sich mein Körper nach den 100-Meter-Läufen fühlt. Ich will kein unnötiges Risiko eingehen, mir mit schweren Beinen etwas zuzuziehen.“ Junk hat über die halbe Stadionrunde in dieser Saison noch keine Leistung erbracht, darf aber trotzdem mit einem Sonderstartrecht dabei sein.

Neben Junk ist die LG Rhein-Wied in Braunschweig mit vier weiteren Sprintern und drei Staffeln vertreten. Pascal Kirstges und Florian Raadts haben die 100-Meter-Norm erfüllt, Jessica Roos schaffte die Qualifikation auf der 100- und 200-Meter-Strecke. Die Hürdensprinterin Viktoria Müller befindet sich nach langer Verletzungspause wieder auf dem Weg nach oben und hat es ebenfalls zur DM geschafft. Sie kämpft im Halbfinale um 13:40 Uhr um den Einzug ins Finale. Die 4x 100 Meter Staffel der Männer tritt in der Besetzung Lennert Kolberg, Reiko van Wees, Pascal Kirstges und Florian Raadts an. Vier Sprinterinnen werden in der Frauenstaffel den Staffelstab schnell um die Bahn tragen. Ebenfalls im Reigen der Großen ermitteln die 4x400-Meter-Staffeln der weiblichen U20 ihre Titelträger. Hier sind für die LG Rhein-Wied Lena Eichhorn, Tessa Levine, Sina Ehrhardt, Alina Forkert und Lotta Götz einsatzbereit.

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