Kai Kazmirek holt Bronze bei der EM

Kai Kazmirek (LG Rhein-Wied) gewann bei den U20 Europa-Meisterschaften in Novi Sad (Serbien) die Bronze-Medaille im Zehnkampf mit neuer persönlicher Bestleistung von 7639 Punkten. Damit verbesserte er seinen eigenen Rheinland-Pfalz Rekord um über 100 Punkte.
Alina Biesenbach (LG Rhein-Wied) hier mit Trainerin Anke Jüssen musste in Tampere (Finnland) eine bittere Enttäuschung verkraften (Foto: <a href="http://www.leichtathletik-foto.de/" target="_blank">Wolfgang Birkenstock</a>).

Alina Biesenbach (LG Rhein-Wied) hier mit Trainerin Anke Jüssen musste in Tampere (Finnland) eine bittere Enttäuschung verkraften (Foto: Wolfgang Birkenstock).

Von seiner ersten internationalen Meisterschaft kehrt Kai Kazmirek (LG Rhein-Wied) mit einer Bronze Medaille zurück (Foto: Iris Hensel).

Von seiner ersten internationalen Meisterschaft kehrt Kai Kazmirek (LG Rhein-Wied) mit einer Bronze Medaille zurück (Foto: Iris Hensel).

"Unglaublich! Das war der verrückteste Zehnkampf, den ich je in meinem Leben gemacht habe“, sagte Kai Kazmirek, den eine „Achterbahnfahrt“ von überragenden und weniger guten Ergebnissen letztlich doch zu 7639 Punkten und der Bronze-Medaille führte. „Zwischendurch habe ich so viel gezweifelt“, sagte er. Und Maximilian Gilde (LG Hannover), der mit 7552 Punkten Vierter wurde, fügte hinzu: „Wir haben uns zusammen immer wieder hochgekämpft.“ Er selbst hatte mit einem solchen Ergebnis nie gerechnet. „Ich dachte ich fahr da mal hin. Ich war ja froh, dass ich überhaupt teilnehmen durfte. Große Erwartungen hatte ich nicht.“ Gold gewann der Belgier Thomas van der Plaetsen (7769 Punkte) vor dem Schweden Petter Olson (7734 Punkte), der wie Kai noch zum jüngeren Jahrgang gehört.

Kai begann den Zehnkampf mit 11,15 Sekunden bei 1,2 m/s Gegenwind auf Platz 7. Dem folgte mit 7,25 Meter eine persönliche Bestleistung im Weitsprung, bevor ihn 11,95 Meter im Kugelstoßen aus den Medaillenträumen zu reißen drohten. „Das war das schlechteste Kugelstoßen in meinem Leben“, kommentierte Kai in der Mittagspause seine dritte Disziplin. Aber was ein guter Mehrkämpfer ist, der bleibt dran und blickt nach vorne. Das gelang auch am Abend mit Jahresbestleistung von 2,01 Metern im Hochsprung und vor allem mit hervorragenden 400 Metern. Dort steigerte er seine Bestleistung um fast eine Sekunde auf brillante 47,11 Sekunden. Ein Hammer-Lauf! Mit 4.070 Punkten sortierte er sich punktgleich mit dem zweitplatzierten Briten Daniel Gardiner auf Position drei ein und wahrte seine Medaillenchance.

Der zweite Tag begann für Kai mit einer Enttäuschung. Über 110 Meter Hürden blieb die Uhr erst bei 15,03 Sekunden stehen, bei einer Bestleistung von 14,25 Sekunden. Danach ging es aber nur noch bergauf. Persönliche Bestleistung im Diskuswurf mit 41,60 Meter. Im Stabhochsprung verbesserte er sich mit neuen Stäben, die mit einem Zuschuss des LVR angeschafft werden konnten, um 40 cm auf 4,40 Meter. Auch im Speerwurf legte Kai zu: 54,32 Meter, soweit hatte er das 800 Gramm schwere Gerät noch nie geschleudert. Im abschließenden 1.500 Meter Lauf folgte dann die sechte persönliche Bestleistung der zwei Tage von Novi Sad. 4:46,24 Minuten bei 35 Grad im Schatten.

Noch einige Zeit nachdem der Zehnkampf mit den 1.500 Metern zu Ende gegangen war, schüttelte Kai Kazmirek den Kopf. Der 18-Jährige Schützling von Trainer Jörg Roos hatte den „verrücktesten Zehnkampf meines Lebens“ hinter sich gebracht und mit 7.639 Punkten Bronze gewonnen. "Aber ich habe so viel gezweifelt“, gab er zu. „Ich wollte hier schon eine Medaille gewinnen, aber dann war ich mir zwischendurch nicht mehr so sicher.“

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